erstellt am 17.05.2000 um 11:57 Uhr           

darf ich Ihnen eine Empfehlung aussprechen:

1. Die Unternehmer-Trilogie ISBN 3-920834-46-1 beziehbar über jede gute Buchhandlung beschreibt in drei Bänden den gesamten Weg einer Existenzgründung über das Thema der Unternehmenssicherung bis zur Unternehmensentwicklung.

2. Der dritte Band geht auch auf die Themen der Unternehmensnachfolge, der Bewertung und der organisatorischen und menschlichen Vorbereitungen für den Übergebenden und den Übernehmenden ein.

3. Zahlreiche Fachleute aus der Wirtschaft haben diese Werke geprüft - siehe Vorworte und Rezensionen.

4. Die detaillierten Inhaltsverzeichnisse der drei Werke sind unter www.uvis.de über das Leitthema Publikationen oder in den einzelnen Fachgebieten über Literaturtipps einzusehen.

Viel Spass beim Studium, ansonsten ist der
Unterzeichner e:Mail-mäßig zu erreichen.

Jürgen Arnold BDU/CMC
- Geschäftsleitung -

erstellt am 18.05.2000 um 19:35 Uhr             

Die Bewertung der Sachanlagen und Bestände kann durch einen Sachverständigen der IHK erfolgen oder durch vielleicht bekannte Marktpreise.
Das ist oft noch einfach.
Einfließen muß aber auch, welchen Wert das Gerät für das Unternehmen hat. Eine Maschine die am laufenden Geschäftsfeld vorbei geht, hat zwar einen Marktwert, jedoch nur einen geringen Produktionswert.(Wann brauchen wir die mal...). Prüfen Sie, ob der Veräußerer oder Sie das Gerät nicht besser vorab oder umgehend veräußern. Müssen Sie das tun, dann haben Sie ein Verwertungsrisiko (Wertabschlag).

Problematischer sind Rechte, Lizenzen und Know-How. Gutachterwerte, Lizenzerträge, Laufzeiten, Sicherungsart und Know-How-Transfer sind Indikatoren, oft branchen- und produktabhängig.

Die wesentliche Frage ist die Ertragskraft und deren möglichst langfristige Nachvollziehbarkeit und eine günstige Zukunftsprognose (Markt, Produkt, Rechtsgrundlagen) Wie hoch sind die Gewinne der mindestens letzten 3 Jahre im Kerngeschäft, kleben die Kunden am alten Unternehmer, Kunden-/Lieferantenverträge ?
Erfahren Sie alle Geschäftsgeheimnisse; ist vermieden, daß der Veräußerer woanders neu beginnt und Ihnen Konkurrenz macht ?
Gewinn ist meiner Ansicht nach der Betrag, der über einer anständigen Unternehmerentlohnung (kalkulatorisch) verbleibt. Die bekäme ich woanders vieleicht auch. Wofür trage ich also das Risiko der Selbständigkeit, der Haftungen und der Finanzierung ? Dieser Betrag lässt sich dann zumindes argumentativ ermitteln. Danach folgt eben die Diskussion. In manchen Brachen gibt es Richtwerte (Verbände und Kammern befragen).
Vielleicht schaut sich Ihr Steuerberater erstmal die Vorgeschichte und das Grobkonzept an und koordiniert dann Unternehmensberater, Rechtsanwalt und andere Entscheidungshelfer.

Viel Erfolg !

H.J. Rosen StBv
grs-stb@grs-consult.de

PS
Jetzt sehe ich mir mal das Buch an, das Herr Arnold immer anpreist.

erstellt am 23.11.2001 um 19:07 Uhr           

Natürlich haben Sie recht, so kann man es sehen, wenn man es so sehen will. Ich möchte das ein bisschen korrigieren:

a.) Befasse ich mich seit einiger Zeit in der Eigenschaft als Pate mit strauchelnden Unternehmen. Ein nicht gerade geringer Anteil dieser Unternehmen kollabiert aufgrund von Fehlern, die mit Unternehmensübergaben zu tun haben. Die Ursachen sind recht vielschichtig und keineswegs nur auf die Firmenbewertung zu beschränken, wenn auch hier ein erheblicher Anteil besteht. Übereinstimmend wird festgestellt, dass meist enorme Informationsdefizite zeitlich vor der Unternehmensnachfolge bei Übergeber bestehen, einmal in dem zu spät einsetzenden Vorbereitungen der Übergabe, zum anderen in der "systematischen" Aufarbeitung der bisherigen Unternehmensentwicklung und damit einer betriebswirtschaftlich besseren Verwertung. Es gibt neben den klar nachvollziebaren harten Faktoren (wie Bilanz und BWA), die allerdings nur stichtagsbezogen sind und kaum eine Aussage zur inhaltlichen betriebswirtschaftlichen Ertragskraft zulassen, wie sie beispielsweise über die künftigen Ratingverfahren bei der Kreditbeurteilung notwendig werden, auch eine Menge sogenannter weicher Faktoren (Unternehmer/skultur, Clientig- und Akquisitionsmanagement, Garantie/Gewährleistungsverhalten, Modernität von Anlagen und Organisation, Kundenbindung, Human Ressources und -skills, Markttendenzen und vorleistungen, etc. etc.)

b.) finde ich, dass ein derartiges Thema (soll konkrete Hilfestellung geboten werden)zu vielschichtig ist, um in einem knappen Satz beantwortet zu werden, denn meiner Meinung nach, darf ein Unternehmen sogar vom gleichen Typ und in der gleichen Branche, nicht gleichwertig (über einen Kamm geschoren) betrachtet/beurteilt werden. Jedes Unternehmen ist wie sein Unternehmer, seine Ideen, die Geschäftspolitik und der Erfolg sehr different und individuell zu beurteilen. Um dies einmal besser zu verdeutlichen: Nicht jeder Franchisenehmer hat unbedingt die gleichen Erfolgschancen, nur weil es ein paar Pilotläden und andere Vorreiter gibt und man diese Erfahrungen kopiert.

c.) Wirke ich in diesem Forum nun schon bald das dritte Jahr mit und muß (hier stehe ich nicht alleine) oft die sehr oberflächliche und manchmal auch diletantische Nutzung dieses Forums von Fragestellern lesen (soll nicht für den hier vorliegenden Frager gelten). Dann gerät man leicht in den Frust, überhaupt keine Hilfen mehr anzubieten. Nun gut, das ist eine Meinung. Die Wirklichkeit lehrt mir im Umgang mit Menschen/Unternehmern lieber einmal mehr etwas zu sagen/schreiben als zu wenig. Ich gestatte es jedem Leser, den ich grundsätzlich für mündig halte, selbst zu beurteilen, was für ihn verwertbar ist und dieses selbst herauszufiltern. Aus diesem Grund kann ich sehr gut mit Ihrer Kritik leben und möchte Sie sogar konstruktiv ermutigen, sich in diesem Forum mit entsprechenden Beiträgen zu engagieren.

An dieser Stelle möchte ich der Kommentierung von Herrn Rosen, den ich in der Beantwortung vieler Fragen bereits kennenlernen konnte, nichts weiter hinzufügen, ist wie immer präzise und korrekt. Im übrigen finde ich, dass gemeinsam mit vielen Fachleuten ein sehr buntes Angebot an Hilfestellungen geboten wird. Mal trifft der eine mehr die Frage des Schreibers, mal der andere.

Für meinen Teil erlaube ich mir, die Beiträge und Fragen stets kritisch vor einer Beantwortung in Augenschein zu nehmen, muß aber durchaus auch die Mögliochkeit haben, auf vorhandene Informationen oder bereits an anderer Stelle Gesagtes verweisen zu können.

Vielleicht konnte ich Ihren Frust nicht entgültig ausräumen, doch möglicherweise etwas mildern. Ich werde jede Meinung in diesem Forum respektieren, auch wenn ich sie nicht unbedingt akzeptieren muß.

Schöne Grüße mit dem Wunsch einer weiterhin konstruktiven Mitarbeit in diesem Forum.

erstellt am 31.01.2002 um 13:50 Uhr             

nicht die Vermögenswerte ob materiell oder immateriell sind ausschlaggebend für den Wert einer Firma, sondern der derzeitige bzw. in Aussicht gestellte Gewinn.
Wenn ich z.B. mit einer Firma einen jährlichen Gewinn von 10.000,-Euro erwirtschafte, dann ist für mich doch interessant wieviel Geld ich mit einem bestimmten Zinsertrag anlegen muss, um vielleicht in 10 Jahren den gleichen Betrag von dann 100.000 Euro erwirtschafte. Wenn ich also ca. 50.000 Euro zum heutigen Zeitpunkt mit einer 8% Verzinsung irgendwo anlege habe ich in 10 Jahren mit Zins und Zinseszins etwa 100.000 auf meinem Konto.
So einfach ist das. Somit ist für dich die Firma also zur Zeit 50.000 Euro wert.
Die Variablen (Zeitraum und Verzinsung) mit denen du spielst hängen natürlich von dir selbst ab. Es macht aber keinen Sinn den Wert eines Unternehmen nach seinem Anlagevermögen zu bewerten. Wichtiger sind die Gewinne (Betrachte die Gewinne von mehreren Jahren, wenn möglich der letzten 10 Jahre, um zu einer objektiven Beurteilung zu gelangen.), die das Unternehmen abwirft. Gibt es zur Zeit noch keine Gewinne aber die Aussichten für die nächsten Jahre sehen sehr gut aus, dann ist immer viel Spekulation im Spiel. Dann können die Vorstellungen vom Preis eines Unternehmen sehr stark schwanken. (siehe auch Börse)

Ich hoffe, es hilft dir ein wenig. Ich bin mir sicher, das viele Faktoren dort mitspielen. Der Gewinn ist jedoch der wichtigste dabei, denn ohne dem ist die Firma gleich Null Mark wert.