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Thema: Wer hat bereits Erfahrungen mit einer Ich-AG?
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Twin-Hamburg unregistriert
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erstellt am 13.02.2003 um 15:28 Uhr
Hallo,ich werde voraussitlich arbeitslos und beschäftige mich intensiv mit der Gründung einer Ich-AG. Hat jemand bereits Erfahrungen??? Wäre schön, wenn man sich auf diesem Gebiet hier mal austauschen könnte. Grüße
IP: 62.155.186.185 |
Jörgi unregistriert
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erstellt am 13.02.2003 um 17:19 Uhr
Ich AG, gemacht für selbstständige Kassierer, Busfahrer, Sekretärinen, Regaleinräumer, Möbelpacker, Zeitungsverkäufer etc, also alle, die nach 3 Jahren nicht mal 25.000 euro Umsatz erwirtschaften und sich nicht mal rentenversichern können, da dafür kein Geld vorhanden. Hauptsache ist, dass diese armen Teufel nicht mehr in der Arbeitslosenstatistik auftauchen. Die Ich AG ist also keine Rechtsform, sondern soll lediglich darauf hinweisen, das der Arbeitgeber auch gleichzeitig sein eigener Arbeitnehmer ist und umgekehrt. Wenn irgendwann noch Tante Frieda mithilft, ist es eine Familien AG. Das Arbeitsamt hat es natürlich sehr gerne, wenn sich die Kunden selbstständig machen, das geht völlig problemlos, einfach nur ein Formular ausfüllen und Gewerbe anmelden. Schon fließt der monatliche Zuschuss von 600 euro, von dem allerdings nicht mehr viel übrig bleibt, denn es sind Beiträge für die Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung zu entrichten.IP: 195.93.72.18 |
MichaZett unregistriert
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erstellt am 13.02.2003 um 21:11 Uhr
Nun , nicht alle Existenzgründer fangen wie Jörgi gleich mir Millionenumsätzen an. Wenn du klein anfangen willst ist es zum Einen eine Rechenaufgabe für dich festzustellen, ob du mit Überbrückungsgeld und ESF besser kommst oder mit der IchAG. Tatsächlich musst du nicht nur die Sozialversicherungsbeiträge einberechnen sondern auch die verschiedenen Besteuerungsmodi berücksichtigen ( bei IchAg z.Bsp. 10% Pauschalsteuer aber auch KEINE Möglichkeit der Vorsteueranrechnung) Zum Anderen musst du für die IchAg kein Unternehmenskonzept vorlegen. Interessant für Handwerker die bisherige Ungewissheit ob man sich auch ohne Meisterbrief im Handwerk selbstständig machen kann und wie das dann nach 3 Jahren aussieht.Gruss MZ
IP: 213.221.73.112 |
MichaZett unregistriert
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erstellt am 13.02.2003 um 22:02 Uhr
@jörgi............. allerdings ist man bei wilhelm-data ganz entzückt über deinen Beitrag und verweist sogar drauf. Ehre wem Ehre gebührt. Gruss MZ IP: 213.221.73.112 |
Jörgi unregistriert
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erstellt am 13.02.2003 um 22:16 Uhr
Danke für die Ergänzung, die Steuerproblematik muss natürlich ebenfalls berücksichtigt werden. Meine Kritik zielte auf den Mißbrauch der Gründer durch ihre Auftraggeber, häufig vormals deren Arbeitgeber. Aktuell liegt mir der Vorschlag der Berliner Verkehrsbetriebe auf dem Magen, die Busfahrer mögen doch ihrem Brötchengeber die Busse abkaufen und sich dann im Rahmen der Ich AG selbsständig machen. Die Dämme drohen zu brechen! Ach ja, mir geht es nicht um Millionenumsätze, sondern darum, ein auskömmliches, dem Risiko und Arbeitseinsatz entsprechendes Einkommen zu erzielen. IP: 195.93.72.18 |
Peter Wilhelm Mitglied Beiträge: 110 Von:D, 58730 Fröndenberg Registriert: Nov 2002
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erstellt am 13.02.2003 um 23:00 Uhr
Nein Micha Zett...entzückt keinesfalls :-( Schade, daß Du das so sehen magst... Peter Wilhelm www.wilhelm-data.de IP: 80.142.240.31 |
MichaZett unregistriert
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erstellt am 14.02.2003 um 11:51 Uhr
Tatsächlich hat jörgi mit seiner Einschätzung sicher nicht unrecht; man fragt sich was der Zweck dieser ganzen Übung sein mag. Die Leute , die sich mit einer Existenzgründung beschäftigt haben aber zum Einen ohne weitere Geldflüsse verhungern würden oder zum Anderen aus welchen Gründen auch immer nicht in der Lage waren ein handfestes Unternehmenskonzept zu verfassen werden nun durch ein vermeindlich einfaches Konzept doch in die Selbstständigkeit geführt.(Mit Sicherheit haben die Arbeitsämter Anweisung erhalten jede auch noch so hahnebüchene Gründung zu unterstützen) Wenn die Statistikdaten stimmen scheitern die meisten Existenzgründer nach 3 bis 5 Jahren , womit die Regierung also bis dahin aus dem Schneider wäre und ihre Arbeitslosenstatistik kurzfristik bessern würde. Auch im Handwerk sehe ich keine Vorteile ; wo hier ein minderqualifizierter Handwerksleistungen anbietet wird kein Meister sich selbstständig machen können und konkurrenzfähig sein. Ganz zu Schweigen vom Missbrauch wie bei solchen Beispielen wie oben (Busbetrieb).Das Alles wollte aber aber der liebe Twin aus HH wohl nicht hören ; deshalb ist es besser ihm wirklich ein paar Tips zu geben! @Peter Wilhelm Natürlich warst du über die pointierte Darstellung von jörgi entzückt - "..der Antwort..von Jörgi schliesse ich mich zu 100% an .." DEINE Worte ! - und du kannst mir nicht erzählen das ich DAS missverstanden habe. Gruss MZ IP: 62.180.208.246 |
Peter Wilhelm Mitglied Beiträge: 110 Von:D, 58730 Fröndenberg Registriert: Nov 2002
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erstellt am 14.02.2003 um 14:16 Uhr
MichaZett,mich stören an Deiner nachfolgend zitierten Aussage folgende Punkte: Beginn Zitat: @Peter Wilhelm Natürlich warst du über die pointierte Darstellung von jörgi entzückt - "..der Antwort..von Jörgi schliesse ich mich zu 100% an .." DEINE Worte ! - und du kannst mir nicht erzählen das ich DAS missverstanden habe. Ende Zitat: Punkt 1... Erstens hast Du meine Aussage aus dem Zusammenhang gerissen wiedergegeben. Du hast schlicht den letzten Satz unterschlagen. Deshalb hier der Originaltext, wie er in meinem Forum steht: Beginn Zitat: Möchte auf einen aktuellen Thread in Gruenderstadt verweisen... https://www.gruenderstadt.de/ubb/Forum1/HTML/000378.html Der gegebenen Antwort von Jörgi schließe ich mich zu 100 % an. Das kann nicht das Ziel sein... Gruß Peter Peter Wilhelm http://www.wilhelm-data.de Ende Zitat: Punkt 2... Zweitens ist die Aussage von Jörgi, wenn auch pointiert, absolut zutreffend! Wenn ich dann anmerke, daß dieses nicht das Ziel sein kann, hat das in keinster Weise etwas mit "Verzückung" zu tun, sondern allenfalls mit Bitterkeit. Ich möchte das an dieser Stelle lediglich aus meiner Sicht darstellen. Darüberhinaus empfinde ich es als sehr merkwürdig, wie Du mir Ungesagtes in den Mund legst und versuchst, das mit Halbzitaten zu untermauern. Ich betrachte das damit als erledigt. In diesem Sinne... Peter Wilhelm www.wilhelm-data.de IP: 80.142.240.31 |
dragon Mitglied Beiträge: 68 Von: Registriert: Mai 2003
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erstellt am 14.02.2003 um 18:33 Uhr
@michazett wo bleibt deine hilfestellung fuer twin? bis jetzt hast due inhaltlich nichts beigesteuert.@twin ueber die ich-ag gibt es noch keine erfahrungen, dazu ist sie noch zu jung. fest steht aber, dass die ich-ag nicht mehr als eine arbeitslosen-verwaltungsmassnahme ist mit festen regeln ist. jeder arbeitslosenleistungsberechtigte kann den existenzgruendungszuschuss zur gruendung einer ich-ag beantragen. von den 600 euro monatlichen zuschuss im ersten jahr zahlst du 400 euro fuer deine sozialversicherungen, 200 euro bleiben uebrig. das ganze lohnt sich eventuell nur, wenn du schon von anfang an einnahmen hast. hast du die nicht, kannst du dich ueberhaupt nicht bewegen und gehst deswegen schon vor die hunde. solltest du aber das ueberleben verlaengern koennen und wenigsten paar einnahmen haben, das geschaeft aber irgendwann vollstaendig wegbricht, faellst du in ein tiefes soziales loch. wenn du eine selbststaendigkeit planst, stecke deine ganze intelligenz und kraft in ein vernuenftiges, wirtschaftlich tragfaehiges unternehmenskonzept und kassiere erst einmal arbeitslosengeld, bis das fertig ist. daneben gehst du auf kundensuche und ziehst dir bereitspaar kunden an land. und erst dann solltest du konkret ueber weitere finanzierungsmoeglichkeiten nachdenken. eine finanzierung ist immer der letzte schritt eines konzeptes. vorher weisst du naemlich noch gar nicht, wie du deinen lebensunterhalt weiter absichern kannst. mit den paar euros der ich-ag auf keinen fall. gruss, dragon IP: 134.94.113.161 |
pm-net unregistriert
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erstellt am 28.02.2003 um 14:01 Uhr
Hallo twin aus HH,sieh doch bitte mal unter:http://forum.myphorum.de/read.php?f=10220&i=882&t=882 nach, da mich diese Fragestellung ebenso beschäftigte. Ich weiß zwar nicht, welchen Hintergrund und welche Umstände es bei Dir gibt, jedoch würde ich auch von Ich-AG abraten. Die Gründe kannst Du auch im vorigen Posting lesen. Du hast wenn Du keine Einnahmen am Anfang hast, schlicht keine Liquidität, da Du mit der Ich-Ag mehr Verpflichtungen eingehst als mit Überbrückungsgeld. Gruß, pm IP: 145.254.44.82 | |