erstellt am 25.02.2003 um 11:30 Uhr
Hallo Lisette, ...Kennst Du auch den Begriff Verbund?
Ich mach mal einen Umweg, zunächst über den Verband:
Verband = gleichartige Interessen ähnlicher Partner gemeinschaftlich vertreten lassen z.B. Berufsverband, Interessensverband, etc.
In der Regel wird ein Verband als Verein (e.V.) geführt. Hinsichtlich der Gemeinnützigkeit sind Verbände nur interessant, wenn sie keine Profite erwirtschaften wollen und sich sportiven, kulturellen oder auch sozialen Aspekte zuwenden.
Das schließt nicht aus, dass es auch wirtschaftliche Verbände gibt, bei denen die Gemeinnützigkeit keine Rolle spielt. Hier erwartet natürlich der Fiskus einen erheblichen Einblick. Egal welcher Vereinstyp es ist, es gilt Vereinsrecht, mit den üblichen Regularien (Mindesteteilnehmerzahl, Hauptversammlung, Vorstand, Stellvertreter, Kassenführer, Kassenprüfer, Schriftführer und eventuell einen Beirat).
Unternehmer schließen sich dann zu Verbänden auf der Basis von Vereinen zusammen, wenn sie bspw. Lobbyarbeit betreiben wollen, Lobby im Bereich (Lokal-)Politik, gegenüber Kammern, gegenüber Städten, im Marketing-Bereich, in der Nutzung von Förderprojekten.
Nicht selten bilden sich bei derartigen Verbänden auch operative Arbeitskreis oder Arbeitsgruppen, Fachgliederungen etc., die fokussiert einzelnen Aufgaben nachgehen. Nehmen derartige Verbände eine überregionale Größe an, treten an die Vorstandschaft die Präsidenten (gewählt aus der Mitgliederschaft) und eingesetzte und bezahlte Geschäftsführer, ggfs. auch mit eigenen Mitarbeitern.
Nehmen derartige Geschäftstätigkeiten zu und geht es nicht mehr ausschließlich um Interessensvertretung in einem Verband, kann eine Aufgabenausgliederung in eine eigenständige GmbH erfolgen. Dies macht dann Sinn, wenn der Dienstleistungscharakter innerhalb des Verbandes an Bedeutung gewinnt und Einkaufskooperationen günstige Preise für die Verbandsmitglieder interessant erscheinen lassen. Das gilt auch dann, wenn aus dem Verband heraus eigene Produkte oder Dienstleistungen kreiert werden. Immer dann macht es Sinn, derartige Aktivitäten aus dem Verband herauszulösen und in eine GmbH überzuführen.
Bei Handwerkern tritt an diese Stelle mit Blick auf die Zusammenlegung oder Ergänzung von Koppelprodukten und Dienstleistungen der Verbund.
Verbund = Zusammenschluss von nicht gleichartigen Partnern, deren Zielrichtung aber durchaus Gemeinsamkeiten haben können.
Dies ist ein typischer Vorgang, dass Partner unterschiedlicher Gewerke sich zusammentun und einen gemeinsamen Werbeauftritt im Marketing und bei Messen, öfters auch im Service (Feuerwehrfunktionen rund um die Uhr) wahrnehmen.
Diese Elemente sind Gegenstand oft einer heikelen Teambildung, die aber durchaus fruchten kann. Hier ist es wichtig wenn neben den sonst selbständigen Partner, ohne Rücksicht auf die eigene Rechtsform, innerhalb des Verbundes eine eigenständige Gesellschaft, dies kann bereits eine GbR sein, tritt. Auch diese GbR kann eine eigene Geschäftsführung besitzen und Mitarbeiter einstellen, benötigt aber nicht den formellen Anstrich eines Vereines (mit dem ganzen Primporium).
Wenn es interessiert, kann gerne nachlesen bei "Unternehmensentwicklung, - mit Strategie zu mehr Erfolg" ISBN 3-920834-44-5.
In diesem Werk habe ich die Anbahnung von Kooperationen und deren erfolgreiche Realisierungspotenziale sehr ausführlich beschrieben (Inhaltsverzeichnisse sind auch unter Literturtipps auf der WEB-Site www.uvis.de einsichtbar).
Die von uns angebotenen "Intelligenten Teamkonzepte" (Vorträge und Seminarveranstaltungen) zielen gerade in diese Richtung, einerseits Wettbewerber sowohl auf der horizontalen wie vertikalen Schiene zusammenzubringen (ein äußerst diffizieles Unterfangen) oder auch typisch im Handwerksbereich, für sich ergänzende Partner Grundlagen in der Synergiegewinnung zu schaffen.
Vor einigen Jahren war auch noch der "Neue Markt" für derartige Themen offen, doch scheiterten hier gerade die meisten Kooperationsbemühungen.
Hierfür gibt es einen fertige Abendveranstaltung, die schon bei zahlreichen Kreditinstituten, Verbänden und Gewerbevereinen Interesse an Partnerschaften geweckt hatte.
Man darf sich aber nicht täuschen, - über 90 % derartiger gewollter Partnerschaften scheitern an den Egoismen, einer fehlenden ausgewogenen Organisation bzw. mangelnder Toleranz an den Ungleichmäßigkeiten, die stets vorhanden sind.
Jürgen Arnold BDU/CMC
- Geschäftsleitung -
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