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Wir stehen am Anfang einer neuen Gründerwelle
Geschrieben am Dienstag, 05. April 2005 vonAdministrator



Allgemeines Handelskammer-Präses Dreyer sieht wachsendes Interesse der jungen Generation an der Selbständigkeit - Furcht vor Risiko bremst<7b>

Selten wurden so viele Firmen gegründet wie in den vergangenen Jahren. Selten ist aber auch gleichzeitig die Zahl der Pleiten größer gewesen. Vor allem junge Unternehmen geraten schnell in die Verlustzone. Unternehmerische Freiheit und existenzbedrohendes Risiko liegen eng beieinander. Es gehört also zunehmend Mut zur Selbständigkeit. DIE WELT sprach über die Zusammenhänge mit Handelskammer-Präses Karl-Joachim Dreyer.

"Das Thema Risiko hält viele Gründungswillige doch vor dem letzten Schritt ab", sagt der Handelskammer-Präses. "Dabei stellt sich auch die Frage, ob es in der heutigen Zeit überhaupt noch möglich ist, lukrative Marktnischen zu finden." Basis der Selbständigkeit sei immer die zündende Geschäftsidee. Er sieht trotz allem zwei durchschlagende Argumente, die für die Gründung einer eigenen Firma als Berufsperspektive sprechen:

Erstens ist die Selbstständigkeit der beste Weg, die persönlichen Vorstellungen von Berufstätigkeit zu verwirklichen. Zweitens liegt Selbständigkeit eindeutig im Trend der gegenwärtigen Entwicklungen.

Nach Einschätzung von Dreyer ist die Arbeitswelt auf dem Weg, sich fundamental zu verändern: "Ich halte die Dauerlebensstelle für ein Auslaufmodell, auch wenn sich heute noch einer Umfrage zufolge fast die Hälfte der Deutschen wünscht, ihr Arbeitsleben ausschließlich in einem Unternehmen zu verbringen."

Veränderung werde angesichts rasanter technologischer Entwicklungen die einzige Konstante sein, glaubt er. Deshalb sei es vernünftig, sich frühzeitig mit der "Alternative Selbständigkeit" auseinanderzusetzen und sie als Chance statt als Risiko zu begreifen.

Dreyer setzt - wie auch viele Wissenschaftler - auf die junge Generation. "Wir stehen am Anfang einer neuen Gründerwelle." Nach einer Untersuchung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung könnten sich heute immerhin 40 Prozent der deutschen Studenten vorstellen, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Medizinstudenten sind zu 50 Prozent, Architekturstudenten sogar zu 65 Prozent gründungsinteressiert, .

In Hamburg ist nach Angaben des Kammer-Präses seit dem Jahr 2003 wieder eine positive Entwicklung zu beobachten. Durch den Zusammenbruch des Neuen Marktes war der Elan in diese Richtung erlahmt. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes stieg im dritten Quartal 2004 die Selbständigenquote auf 11,1 Prozent. Für Hamburg gab es im vergangenen Jahr im gewerblichen Bereich mit fast 22 000 neuen Betrieben einen Anmelderekord, im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von fast zwölf Prozent. Die meisten Nachwuchs-Chefs - nämlich 60 Prozent - versuchen sich im Dienstleistungssektor, dahinter folgen in der Beliebtheitsskala der Einzelhandel und der Verkehrsbereich.

"Unsere Stadt wird nicht zu Unrecht als Gründermetropole in Deutschland angesehen", sagt Dreyer. Dies zeigten ebenfalls die Ergebnisse der Studie "Global Entrepreneurship Monitor". "Danach hat unsere Stadt mit durchschnittlich 7,6 Personen pro 100 Erwachsene bundesweit den höchsten Anteil an Gründern und Neu-Unternehmern." Auch die Angst vor dem Scheitern spielt in Hamburg keine so große Rolle. Dreyer: "Bangemachen gilt nicht für die Hamburger. Für 61 Prozent ist ein mögliches Scheitern kein Grund, den Weg in die Selbständigkeit nicht einzuschlagen."

Probleme lauern allerdings auch an anderer Stelle, weiß Dreyer: "Nach unseren Erfahrungen scheitern viele Existenzgründungen daran, daß der Lebensgefährte, der Ehepartner oder die Familie den notwendigen zeitlichen und mentalen Einsatz des Gründers nicht mittragen."





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