erstellt am 12.01.2005 um 14:58 Uhr             

Ich habe, nachdem ich bereits als Teilhaber einer Werbe- und Internetagentur (GbR) etwas Erfahrung gesammelt habe, vor, ein eigenes Gewerbe anzumelden da mein Teilhaber in Anbetracht des bevorstehenden Studiums sein Gewerbe aufgeben möchte.

Die bestehenden Kunden könnte ich übernehmen, damit hätte ich bereits zumindest einen kleinen Kundenstamm. Der künftige Firmenname wurde bereits vor ~6 Monaten eingeführt und somit schon etwas gefestigt. Zudem lief es in letzter Zeit eigentlich so gut, dass ein guter Auftrag nach dem anderen kam. Also hier habe ich persönlich keine bedenken es könnte nicht klappen...

Dennoch hätte ich gerne eine zusätzliche "Basis" die halbwegs konstant ein gewisses monatliches Finanzpolster einbringt, da es bei Webdesign nunmal gerne vorkommen kann dass man 2 Monate ohne wirklich lukrative Aufträge dasteht...
Ich dachte hierbei an einen Webshop für z.B. Bedruchte T-Shirts, Jacken und Merchandisingartikel. Ich hätte hier auch Kontankte über die ich an günstige Liferanten aus Fernost herankommen kann, hier wäre also dieser Bereich schonmal so gut wie gesichert. Zudem ließe sich das ganze gut mit der Sparte Merchandising verbinden die in der Werbeagentur existiert.

Nun aber zum ersten "Problem":
1. Ich möchte den Namen der Werbe/Internetagentur weiterhin ausschließlich für diese Individuellen und mit einem gewissen Qualitätsanspruch versehenen Produkte/Dienstleistungen verwenden und nicht mit einem Onlineshop "verramschen". Die Zielgruppen weichen doch recht extrem voneinander ab (Firmen vs. Privatleute). Daher soll der Webshop als Label oder Tochterunternehmen laufen. Doch wie sollte ich dies am besten struktrieren?
Am liebsten wäre mir eine getrennte Buchführung von beidem um a) einen Überblick über die beiden Sparten zu haben um z.B. zu sehen welche Abschreibungen ich beim Webshop habe die ich bei der Preiskalkulation mit einbeziehen muss usw. und b) da ich für den Webshop einen Angestellten einsetzen möchte der dann auch einblick auf das zugehörige konto bekommen soll, dieser braucht aber nicht auch noch das konto der Werbeagentur bzw das Hauptkonto sehen...
Dennoch soll beides nicht absolut getrennt sein damit ich ohne Probleme zu bekommen Gelder umlagern kann. Der Webshop soll nunmal eine gewisse Finanzbasis für die Werbeagentur schaffen um über auftragsschwache Zeiten hinwegzukommen, Anschaffungen tätigen zu können (ich arbeite immer noch am Privat-PC), Werbung zu finanzieren usw.
Also hier sollte trotz Trennung ein freier Finanzaustausch zwischen beiden Bereichen möglich sein ohne dass mir das Finanzamt oder sonst jemand an den Karren fahren kann.

Eigentlich möchte ich die Werbeagentur als Kleingewerbe anmelden, kann ich dann ohne Probleme darunter ein Label gründen?
Oder wäre es sinnvoller beides getrennt anzumelden damit ich mit beiden Kleingewerben bis an die Grenze fahren kann ab der ich Umsatzsteuer bezahlen muss? Wo genau liegt diese grenze wirklich? ich habe mittlerweile Zahlen zwischen 16000€ und 40000€ gelesen...

Soweit zur ersten großen Frage. Nun noch ein paar allgemeine Dinge:

2. Wo liegen die Vor/Nachteile eines Kleingewerbe und welche Anderen möglichkeiten würden sich noch anbieten und welche Vor- und Nachteile Rechtlicher und Finanzieller/Steuerlicher Natur würden die Möglichkeiten bieten?
Eine ICH-AG fällt allein aus dem Grund weg, da ich Angestellte haben werde - Zum einen wird mein ehemaliger Teilhaber in der Werbeagentur tätig bleiben und zum anderen kommt noch ein Angestellter für den Webshop hinzu. (Bei beiden läuft die Bezahlung anfangs nicht per Festgehalt sondern per Gewinnbeteiligung o.ä, hier sehe ich keine Probleme mich sofort in Schulden zu stürzen!)

3. Wo kann ich mich nach Fördermitteln für Existenzgründer informieren? oder kann ich mir bei einem Kleingewerbe die mühe sparen da es sowieso nix/kaum etwas gibt?

4. Sollte ich bei der Wahl der Bank auf bestimmte Dinge achten? Welche Banken bieten gute Konditionen/Leistungen für Firmenkonten? Oder sollte ich einfach zur örtlichen Kreissparkasse gehen um nicht immer unnötig weit zu beratungen o.ä. fahren zu müssen?

5. Wie wichtig sind Versicherungen und ein Anwalt und Steuerberater wirklich?
Wenn man sich "Anleitungen" für Existenzgründer durchliest könnte man denken man befindet sich auf einer Werbeseite für Versicherungen...
Brauche ich wirklich sofort Versicherungen und wenn ja welche sind sinnvoll? Und Benötige ich wirklich einen Anwalt und Steuerberater? Die Buchhaltung wird von mir selbst übernommen und bei problemen/fragen könnte ich in meinem Bekanntenkreis fachliche hilfe bekommen. In Sachen Anwalt hoffe ich einfach dass ich nicht so schnell einen brauchen werde - falls doch kann ich ja nach bedarf einen aufsuchen.

5. Da ich noch Schüler bin bangt meine Mutter natürlich um Kindergeld und Eigenheimzulage. Fallen diese sachen wirklich weg wenn ich nur ein Kleingewerbe führe?